Pflege- und Betreuungskonzept
Die Sonnegg bietet eine zeitgemässe, professionelle Pflege und Betreuung an, welche die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen befriedigt und bezahlbar ist (siehe Leitbild).
Unser Angebot richtet sich an Menschen im letzten Lebensabschnitt, die Pflege und/oder Betreuung benötigen (siehe «Aufnahmekriterien»).
Das Kernangebot bildet die Langzeitpflege und die Alltagsgestaltung. Dies beinhaltet die individuelle Pflege und Betreuung sowie das Geben eines sinnvollen Tagesablaufs mit sozialer Integration.
Zusätzlich angeboten werden:
- Aktivierung (gemäss «LF Aktivierung»)
- (Musikalische) Unterhaltung
- Diverse Anlässe im Haus
- Tagesausflüge
- Offener Tisch
- Haustiere
- Anregende Räumlichkeiten und Gartenanlage
Dienstleistungen von Externen:
- Arzt, Heimarzt
- Seelsorge
- Physiotherapie
- Fusspflege/Podologie
- Coiffeur
- Freiwillige Helfer
Rückmeldungen der Bewohner zum Dienstleistungsangebot fliessen laufend in dessen Gestaltung mit ein. Zusätzlich werden die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner punktuell aktiv erfragt (z.B. Bewohnerbefragung BESA, «Bewohnerumfrage Gastronomie», Einzel- und Familiengespräche).
- Zentrumsnahe, ruhige und sonnige Lage
- Die Lage des Pflegeheims mit den benachbarten Seniorenwohnungen und der einladenden Gartenanlage fördert den Kontakt zu Dritten (Besuchern, Bevölkerung von Huttwil).
- 48 Einzelzimmer mit Nasszelle à insgesamt 21,6 m², Lichtrufanlage, Pflegebett, Nachttisch und persönliche Möblierung
- Wohngruppen à 16 Bewohner mit je einem Büro Pflege
- Pro Wohngruppe 1 Wohnküche plus 2 – 3 allgemeine Aufenthaltsräume
- Pflegebad, Salon für Coiffeur und Fusspflege, Fitnessraum
- Speisesaal, Kafi
- Hauseigene Küche und Lingerie
- Grosszügiger Aussenbereich mit Sonnenterrasse, Grünem Zentrum (Stöckli, Glashaus, mehrere Sitzplätze, Hochbeete), Gartenanlage und Gehwegen
Ziel ist, den qualitativen und quantitativen Stellenplan der GEF wie folgt zu erfüllen.
- Funktionsstufe 3: Mindestanforderungen erfüllen
- Funktionsstufe 2: Richtwert erfüllen
- Funktionsstufe 1: Richtwert leicht übertreffen
Berechnung gemäss «Stellenrechner GEF».
Es gibt eine Leiterin Pflege und Betreuung und drei Wohngruppenleiterinnen (siehe «Organigramm»). Jeder festangestellte Mitarbeitende hat eine «Stellenbeschreibung». Der Bereich Pflege verfügt zusätzlich über eine «Kompetenzenordnung Behandlungspflege».
Die «Dienstzeiten» und die «Dienstabläufe» sind schriftlich definiert. Der «Dienstplan» wird jeweils 2 Monate im Voraus erstellt.
Neue Mitarbeitende werden mit Hilfe der «CL Einführung» eingeführt.
An der Sonnegg werden Einblickstage, Berufswahlpraktika, der Ausbildungslehrgang zur FaGe EFZ, die Praktikumsbegleitung zur PH SRK und die Vorlehre angeboten. Es besteht ein betriebsinternes «Ausbildungskonzept».
Grundlagen:
- «Ethische Grundlagen Sonnegg»
- Evidenzbasierte Pflege
Verwendete Hilfsmodelle:
- Kinästhetik
- Basale Stimulation
- Validation
- Palliative Care
- Pflegediagnosen
- Die in unseren Leitfäden definierten Pflegestandards
Den Bewohnern soll ein sicheres, geselliges und schönes Umfeld geschaffen werden (siehe «Leitbild»), in dem sie sich wohlfühlen und ihre Eigenheiten akzeptiert werden. Dabei ist die Achtung der Menschenwürde ein zentraler Punkt (gemäss «Ethische Grundlagen Sonnegg»). Soweit es das Zusammenleben in der Gemeinschaft erlaubt, soll die Lebensgestaltung gemäss den individuellen Bedürfnissen erfolgen können. Die Sonnegg hat freie Besuchszeiten.
Die Arbeit des Pflegepersonals ist bewohnerorientiert organisiert.
Vorhandene Fähigkeiten der Bewohner werden erkannt und nach Möglichkeit erhalten und gefördert, so dass die Selbständigkeit soweit wie möglich und damit auch das Selbstwertgefühl erhalten bleiben. Eine Überbetreuung gilt es zu vermeiden, weil sie zu einem raschen Abbau der noch vorhandenen Fähigkeiten der Betagten führen kann.
Die Bewohner/Angehörigen/Beistände werden in die Pflegeplanung miteinbezogen. Damit soll ein besseres Verständnis, eine grössere Kooperationsbereitschaft und mehr Zufriedenheit erreicht werden. So kann es sein, dass von einer medizinischen Massnahme abgesehen wird, weil Bewohner/Angehörige diese ablehnen und die damit verbundenen Risiken bewusst eingehen.
Die Auseinandersetzung mit dem Sterben wird gefördert. Es besteht ein hauseigenes Palliative Care Konzept. Ängste und Bedürfnisse werden angesprochen. Es besteht die freie Seelsorgewahl. Sitzwachen werden auf Wunsch organisiert. Patientenverfügungen und letzte Wünsche werden nach Möglichkeit umgesetzt.
- Freie Arztwahl, freie Seelsorgewahl
- Enge Zusammenarbeit mit Bewohner, Arzt und Angehörigen
- Pflegeprozess in Anlehnung an Regelkreis von Liliane Juchli:
- Pflegediagnose nach NANDA
- Unser Pflegedokumentationssystem basiert auf den allgemein anerkannten Pflegemodellen von Liliane Juchli, Monika Krohwinkel und Marjory Gordon.
Es bildet die folgenden Themen ab:
– Wahrnehmung/Kognition
– Schmerz
– Gesundheitsverhalten/Lernen
– Lebensprinzipien
– Kommunizieren
– Sicherheit/Schutz
– Selbst-/Fremdgefährdung
– Selbstwahrnehmung
– Rollenbeziehungen
– Bewegung
– Beschäftigung/Alltagsgestaltung/ Energiehaushalt
– Essen/Trinken
– Schlafen/sich ausruhen
– Körperpflege/Bekleidung
– Atmen
– Ausscheidung/Austausch - Leistungserfassung und Pflegeeinstufung mit Bewohnereinstufungs- und Abrechnungssystem BESA
- Elektronische Pflegedokumentation mit BESAdoc
- Beim Eintritt werden die Angehörigen aufgefordert eine Person zu bestimmen, die bei Urteilsunfähigkeit des Bewohners das medizinische Vertretungsrecht wahrnimmt. Bei urteilsunfähigen Bewohnern wird nach den Bestimmungen des neuen Erwachsenenschutzgesetzes vorgegangen.
- Sämtliche freiheitsbeschränkenden Massnahmen werden im Team, mit dem Arzt, mit dem Bewohner und/oder der medizinischen Vertretung interdisziplinär besprochen und schriftlich dokumentiert.
- In den «Aufnahmekriterien» ist definiert, welche Personengruppen nicht an der Sonnegg gepflegt oder betreut werden können.
- Der Umgang mit Hygiene wird im «Hygienekonzept», in zahlreichen Merkblättern und in den Leitfäden zu Pandemie geregelt.
- Der Umgang mit Arzneimitteln wird im «LF Arzneimittel» geregelt
- Die Wartung der medizinischen und technischen Geräte ist in den wiederkehrenden Arbeiten des Leiters TD terminiert.
- Dem Gesundheits- und Arbeitsschutz aller Mitarbeitenden wird mit regelmässigen internen Schulungen Rechnung getragen.
Gewalt unter Menschen kann in verbaler, seelischer, körperlicher, sexueller oder struktureller Form auftreten.
Um Gewalt vorzubeugen pflegen wir eine empathische Grundhaltung, ein deeskalierendes Verhalten und die Validation. D.h. dass wir folgendes Verhalten unterlassen:
- Überreden, Zwingen
- Bruch des freien Willens
- Ignorieren der Intimsphäre
- Belehren durch Befehle
- Demütigendes Verhalten
- Drohungen
- Beleidigungen
Kommt es trotzdem zu Gewalt, schauen wir hin und reagieren. Wir erfassen die Situation, indem wir die unterschiedlichen Bedürfnisse klären, Sicherheitsmassnahmen treffen und mit den Beteiligten nach Lösungen suchen.
- Geäusserte Wünsche und Anregungen von Bewohnern fliessen in die Gestaltung des Angebots und dessen Qualität ein (Tagesgestaltung, Essen, Veranstaltungen, Einrichtungen usw.)
- Unsere Bewohner haben Zugang zu Radio, TV, Internet, Zeitungen/Zeitschriften, Bibliothek, Spielen und den internen Veranstaltungskalendern.
- Im Vordergrund unseres Dienstleistungsangebots steht eine offene Gesprächskultur mit Bewohnern und ihren Angehörigen. Dies tun wir im Rahmen von Eintrittsgesprächen, Einstufungsgesprächen, Runden Tischen, Standortgesprächen und Betreuungsgesprächen.
- Die Kommunikation und Information unserer Mitarbeitenden erfolgt mittels regelmässigen Rapporten, Austausch in Sitzungen, Lohnmitteilungen, Anschlagbrett, Mitarbeitergesprächen, internen Schulungen.
- Der Umgang unseres Personals untereinander und gegenüber sämtlichen Anspruchsgruppen wird mitgeprägt durch die «Führungsgrundsätze» der Sonnegg.
Dieses Konzept wird allen Mitarbeitenden der Pflege und Betreuung, die über einen Arbeitsvertrag mit der Sonnegg verfügen, in der Einführungsphase abgegeben und erläutert. Im Pflegealltag wird situativ immer wieder auf das Konzept Bezug genommen.
Weiteren Anspruchsgruppen wird das Konzept auf Verlangen abgegeben. Zudem liegt es für jedermann zugänglich am Empfang auf und ist auf unserer Website aufgeschaltet.
Passieren Fehler, so suchen wir nach Lösungen. Mit ihrer Vorbildfunktion und mit ihrer Reaktionsweise ermöglichen die Führungspersonen eine offene Fehlerkultur.
Auf das Beschwerderecht des Bewohners wird im «Dienstleistungsvertag», welcher beim Eintritt abgegeben wird, hingewiesen.
Das Pflege- und Betreuungskonzept wird durch die Heimleitung (Leiterin Seniorenpark Sonnegg und Leiterin Pflege und Betreuung) jährlich auf seine Aktualität hin überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Das Datum der letzten Überprüfung steht in der Fusszeile.
Legende:
Wörter in «Anführungszeichen» verweisen auf andere Dokumente
- BESA (Bewohnereinstufungs- und Abrechnungssystem)
- CL (Checkliste)
- FaGe (Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ)
- GEF (Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kt. Bern)
- HL (Heimleiterin)
- LF (Leitfaden)
- NANDA (North American Nursing Diagnosis Association)
- PDL (Pflegedienstleiterin)
- PH SRK (Pflegehelferin/Pflegehelfer Schweizerisches Rotes Kreuz)
- SR (Stiftungsrat)
- TD (Technische Dienste)